Startseite » Aktuelles » Baubeginn Solarpark Engen

Baubeginn Solarpark Engen

Im Beisein des Engener Bürgermeisters Johannes Moser führte Peter Sartena, Geschäftsführer der Stadtwerke Engen, symbolisch den ersten Rammstoß für die Unterkonstruktion der Modultische und damit den Spatenstich zum Bau des Solarparks Engen durch. Der Solarpark wird auf einer gut einen Hektar großen, landwirtschaftlichen Nutzfläche direkt an der Autobahnausfahrt Engen errichtet. Die solarcomplex AG entwickelt und baut den Solarpark für die Stadtwerke Engen und die Familie Lang, die Eigentümerin der Fläche ist. Der Solarpark Engen wird knapp 750 KW Leistung haben und nach Planung der Stadtwerke Engen mehr als 800.000 KWh Strom pro Jahr produzieren. Das entspricht immerhin dem privaten Stromverbrauch von ca. 800 Engener Bürgerinnen und Bürgern.

Der Solarpark Engen war Anlass für eine landesweite Diskussion, wie die Abstandsregelungen für Solarparks an Autobahnen in Baden-Württemberg umgesetzt werden sollen. Nachdem diese zentrale Frage geklärt war, konnten der vorhabenbezogene Bebauungsplan und die Flächennutzungsplanänderung durch die Stadt Engen und durch die Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft schnell durchgeführt werden. Es gab sowohl vom Landratsamt Konstanz, als auch vom Regierungspräsidium Freiburg, nach Klärung der verkehrsrechtlichen Fragen, Unterstützung für die Umsetzung des Solarparks zwischen Autobahn und Bundesstraße.

Jörg Dürr-Pucher, Leiter Projektentwicklung bei der solarcomplex AG, lobte Bürgermeister Johannes Moser und den Engener Gemeinderat für Ihre Weitsicht, auf der Gemarkung geeignete Flächen für den Bau von Solarparks zur Verfügung zu stellen. Darin unterscheidet sich Engen deutlich von der großen Mehrheit der Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg, die mit Hinweis auf den Flächenbedarf für Wohn- und Gewebegebiete den Bau von Solarparks bislang sehr oft ablehnen. Das hat dazu geführt, dass bundesweit aktive Projektentwickler Baden-Württemberg inzwischen schon meiden.

Einen wichtigen Beitrag haben auch die mit der Planung und Genehmigung beauftragten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung Engen geleistet. In professioneller Zusammenarbeit mit den kommunalen Stadtwerken, den Behörden des Landes und dem Planungsbüro 365 Grad konnten alle Anforderungen der Änderung des Flächennutzungsplans und des vorhabenbezogenen Bebauungsplans sowie der Baugenehmigung erfüllt werden.

In diesem Modellprojekt ist es gelungen, die häufig widerstreitenden Interessen von Landwirtschaft und Naturschutz zu verbinden. Der Solarpark wird ökologisch hoch-wertig als magere, blütenreiche Wiese bewirtschaftet und soll sich zu einem Insektenparadies entwickeln. Die Familie Lang, Eigentümer der Flächen und mit 40 % am Solarpark beteiligt, bekommt durch ihren Partner Stadtwerke Engen, die 60 % der Anteile am Solarpark halten, eine Pachtzahlung.

Neben der Produktion von klimaschonendem Solarstrom binden die Bodenbildungsprozesse im Solarpark auf dem circa 1,3 ha großen Grundstück das zuvor als Acker genutzt worden war, mehr als 10 t Kohlendioxid pro Jahr und damit so viel wie ein durchschnittlicher Bundesbürger jährlich ausstößt. Da im Solarpark zukünftig weder Kunstdünger noch Pestizide oder Herbizide eingesetzt werden, profitieren auch der Grundwasser- und Bodenschutz von der klimaschonenden Energieerzeugung am Ortseingang von Engen.